Apple Vision Pro: Alle Infos über Apples erste VR/AR-Brille

17. Juli 2023
Apple Vision Pro: Alle Infos über Apples erste VR/AR-Brille
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Lange Zeit war die Vision Pro ein offenes Geheimnis. Am 5. Juni 2023 ließ Tim Cook auf der hauseigenen Entwicklermesse WWDC endlich die Katze aus dem Sack und präsentierte nach über sieben Jahren Entwicklungszeit die erste VR/AR-Brille des Konzerns.

Die Vision Pro kann fließend zwischen Virtual Reality und Augmented Reality wechseln. Apple nennt das Spatial Computing und spricht auch von der Brille als Spatial Computer.

Einsatzgebiete der Apple Vision Pro

Apple vermarktet die Vision Pro sowohl für den Produktiveinsatz im Arbeitskontext als auch für den Privatgebrauch. Nutzer:innen platzieren und öffnen einfach Apps in ihrer physischen Umgebung. Sie können auch physische Bildschirme mit virtuellen kombinieren, um eine individuelle Arbeitsumgebung für maximale Effizienz zu schaffen.

Räumliche Facetime-Gespräche sind mit der Vision Pro ebenfalls möglich. Dabei erscheinen die Teilnehmenden via iPhone oder Mac auf lebensgroßen Videokacheln im Raum. Vision Pro Nutzer:innen werden hingegen als animierte 3D-Avatare angezeigt – für den nötigen Realismus sorgt ein Gesichtsscan, der mit der Brille selbst durchgeführt wird. Facetime unterstützt auf der Vision Pro auch die gemeinsame Nutzung von Apps und die Zusammenarbeit an Dokumenten.

Das integrierte 3D-Kamerasystem ermöglicht zusätzlich die Aufnahme von 3D-Fotos und Videos. Räumliche Aufnahmen können dann direkt in der Vision Pro betrachtet werden.

Außerdem eignet sich die Vision Pro für die Wiedergabe von Filmen und Videos auf einer virtuellen Kinoleinwand mit einer Bilddiagonale von bis zu 30 Metern. Die Vision Pro ist nicht für VR-Gaming gedacht, allerdings können auf dem virtuellen Bildschirm klassische PC- Spiele gespielt werden.

Aussehen, Displaytechnik und Rechenleistung

Apple Vision Pro ist eine leichte und kompakte VR/AR-Brille im Design einer schmalen Skibrille. Die Front ist aus dreidimensional geformtem Verbundglas gefertigt, der Rahmen aus Aluminium. Gesichtsmaske und Kopfband bestehen aus Stoff und sind austauschbar.

Unter der Vision Pro ist kein Platz für eine Brille, es können aber speziell bei Apple zu beziehende Sehstärke-Einsätze installiert werden.

Als Displays kommen zwei Micro-OLED-Displays mit einer Auflösung von 4K+ pro Auge zum Einsatz. In Kombination mit zwei Speziallinsen liefern sie ein scharfes und kontrastreiches Bild. Die Vision Pro bietet zudem HDR und eine Bildrate von 90 Hertz.

Für die Rechenleistung ist der hauseigene M2-Prozessor von Apple zuständig. Unterstützt wird er von dem eigens für die Vision Pro entwickelten R1-Chip. Er sorgt für eine nahezu latenzfreie Durchsicht (Passthrough) in die physische Realität.

Die Rechenleistung wird durch sogenanntes Foveated Rendering optimiert. Dabei wird nur der aktuell vom Auge fokussierte Bereich in voller Auflösung berechnet. Die Umgebung außerhalb des Augenfokus wird in geringerer Auflösung dargestellt. Das spart viel Rechenleistung, ohne die Bildqualität zu verringern.

Betriebssystem visionOS. Laut Apple bietet es unter anderem „eine dreidimensionale Benutzeroberfläche, die Apps von den Grenzen eines Displays befreit, sodass sie in jeder möglichen Größe nebeneinander dargestellt werden können.“

Vision Pro ist eine autarke VR-Brille. Sie benötigt also keinen externen Zuspieler. Es ist jedoch möglich, sie drahtlos mit einem Mac zu verbinden.

Apple Vision Pro: Passthrough und Steuerung

Zwei Kameras ermöglichen die Video-Durchsicht (Passthrough) in Farbe. Ein LiDAR-Sensor sowie zwei Tiefensensoren erfassen die Umgebung in Echtzeit. Über ein Drehrad kann die Durchmischung oder Intensität von virtueller und physischer Realität eingestellt werden.

Hinter der Glasfront der Vision Pro befindet sich ein weiteres, nach außen gerichtetes Display. Das sogenannte Reverse-Passthrough-Display zeigt im Passthrough-Modus die Augen der Nutzenden an. Dadurch soll sich Interaktion mit anderen physisch anwesenden Personen natürlicher gestalten.

Apple Vision Pro kommt ohne VR-Controller aus. Die Steuerung erfolgt ausschließlich über Hand- und Augen-Tracking.

Sound und Akku

Bei den Kopfhörern handelt es sich um Spatial Audio Speaker mit Audio-Ray-Tracing. Sie sind in das Kopfband integriert und erzeugen laut Apple „das Gefühl, dass der Sound aus dem Umfeld der Nutzer:innen kommt und sich an den Klang im Raum anpasst.“

Der Akku ist nicht in der VR-Brille verbaut, sondern wird extern mitgeführt. Er ist über ein Kabel mit der Brille verbunden und kann an der Hüfte oder in der Hosentasche getragen werden. Die Betriebsdauer beträgt etwa zwei Stunden. Mit separat erhältlichen Akkus kann die Nutzungsdauer im mobilen Betrieb verlängert werden. Ob das System „Hot Swap“-fähig ist, also im laufenden Betrieb gewechselt werden kann, ist noch nicht bekannt.

Privatsphäre und Sicherheit

Entsperrt wird die Vision Pro über ein Authentifizierungsverfahren namens Optic ID. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um einen Iris-Scan. Apple betont: „Die Nutzerdaten für Optic ID sind voll verschlüsselt und nicht zugänglich für Apps. Sie verlassen das Gerät nie und werden somit auch nicht auf Apple Servern gespeichert.“

Gleiches gilt auch für die Daten, die Kameras und Sensoren sammeln. Sie „werden auf Systemebene verarbeitet, sodass die einzelnen Anwendungen nicht selbst Einblicke in die Umgebung der Nutzer:innen erhalten müssen, um räumliche Erfahrungen zu ermöglichen.“

Apple Vision Pro: Preis und Verfügbarkeit

Die Vision Pro soll Anfang 2024 zu einem Preis von 3.499 US-Dollar in den USA erscheinen. Aktuelle Berichte gehen davon aus, dass sich der Release bis auf Mai 2024 verzögern könnte. Eine zeitnahe Veröffentlichung in anderen Ländern ist geplant.

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